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MAAMEOverlay E-Book Reader

MAAME

Roman - Der große New-York-Times-Bestseller - "Absolut charmant und tief ergreifend" Celeste Ng | Jessica George

E-Book (EPUB)
2024 Btb Verlag; Hodder & Stoughton
480 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-29069-6

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Kurztext / Annotation
»Sei bereit, dich in Maddie zu verlieben - ich hab's getan!« Der große New-York-Times-Bestseller
Ihr ganzes Leben lang wurde Maddie Wright gesagt, wer sie ist. Für ihre ghanaischen Eltern ist sie Maame, diejenige, die sich um die Familie kümmert. Die in die Mutterrolle tritt. Die Betreuerin ihres an Parkinson erkrankten Vaters. Diejenige, die den Familienfrieden bewahrt - und die Geheimnisse. Es ist Zeit für sie, ihre eigene Stimme zu finden. Als sie endlich die Chance bekommt, von zu Hause auszuziehen, ist Maddie fest entschlossen, die Frau zu werden, die sie sein möchte: Eine Frau, die einen knallgelben Anzug trägt, mit Männern ausgeht und sich mutig ihrer Chefin entgegenstellt. Und die nicht all ihre Lebensentscheidungen googeln muss. Doch dann passiert etwas, das Maddie zwingt, die Risiken einzugehen, denen man sich stellen muss, wenn man sein Herz aufs Spiel setzt.

»Maame« ist so unglaublich lustig und tiefgründig wie seine Protagonistin. Es ist eine unvergessliche Geschichte darüber, endlich die Heldin des eigenen Lebens zu werden.

Jessica George wurde in London geboren, ihre Eltern stammen aus Ghana. Sie studierte Englische Literatur an der Universität von Sheffield. Nachdem sie zunächst in einer Literaturagentur und einem Theater gearbeitet hatte, bekam sie eine Stelle im Lektorat eines Verlags. Jessica George lebt im Norden Londons. »Maame« ist ihr erster Roman und stand sofort auf der New-York-Times-Bestsellerliste.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Erstes Kapitel

In der afrikanischen Kultur - wobei, halt, nein, zu behaupten, bestimmte ghanaische Bräuche gälten auch für andere afrikanische Länder, wäre wohl ziemlich anmaßend und selbstverliebt. Kann sein, dass es auch bloß in meiner Familie so üblich ist, aber egal, wo es eigentlich herkommt, ich bin von klein auf dazu erzogen worden, Familienangelegenheiten für mich zu behalten. Wenn also Dad ein eigenes Schlafzimmer hat oder Mum mal wieder für eine unerklärlich lange Zeit im Ausland ist, behält man das selbstredend für sich und verliert kein Wort darüber. »Die anderen verstehen das einfach nicht, weißt du? Wir sind aus Ghana, wir sind eben anders.«

Als Teenie habe ich in der Schule, aus Büchern und dem Fernsehen gelernt, dass beste Freundinnen einander alles sagen. Fast schien es die einzige Voraussetzung zu sein; eine eherne Regel, die ich verbiegen musste, und ich wusste, meine kleinen Geheimnisse bedeuteten, nie irgendjemandes beste Freundin sein zu können, weil mich niemand wirklich kannte.

Von meinen Freundinnen - von denen ich praktischerweise nicht allzu viele habe - weiß keine, dass mein Tag jeden Morgen genau gleich beginnt. Fünf Minuten vor dem Weckerklingeln wache ich auf und warte, bis er um Punkt sechs Uhr schrillt. Dann blinzele ich die klebrigen Überreste der Nacht aus den Wimpern und tappe leise nach unten, vorbei am Schlafzimmer meines Dads - das wir runter ins Erdgeschoss verlegt haben - und in die Küche. Ich mache die Tür hinter mir zu, damit man mich nicht herumhantieren hört, und schütte Cornflakes in ein Schälchen. Die löffele ich dann, während ich auf und ab laufe. Die Küche ist klein und funktional, mit einem Gasherd (der ganz dringend geputzt werden müsste, aber das verschiebe ich auf morgen Abend), einem Ofen ohne Tür, einem hohen Kühlschrank, einem kleinen Tiefkühler, randvoll mit undefinierbaren Zu-schade-zum-Wegwerfen-vielleicht-isst-es-ja-noch-wer-Beuteln (die auszusortieren, habe ich mir für Samstagnachmittag vorgenommen), und einer Waschmaschine, die im Schleudergang immer unter der Arbeitsplatte hervorrumpelt und die ich ausgeräumt gerade so mit meinem Körpergewicht zurückgeschoben bekomme. Die Arbeitsplatten sind matt dunkelgrau mit weißen Sprenkeln und sollen wohl wie Marmor aussehen.

Ich hole mir eine Portion Mittagessen heraus, hübsch ordentlich in Plastikdosen verpackt und schon am Sonntag vorgekocht, dann setze ich Nudeln für Dad auf und stelle sie hinterher abgedeckt in die Mikrowelle. Der Reis, den ich für sein Abendessen mache, kommt auf einen Rost im kalten Ofen. Als kleinen Snack schneide ich uns je eine Apfelsine in Stückchen - ob ich die Erdbeeren lieber für morgen aufhebe? Nachdenklich trommele ich mit den Fingernägeln auf der Arbeitsplatte herum und schaue auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Ach, was soll's - ich gebe die für Dad in ein kleines Schüsselchen und meine in eine zweite Dose.

Von meinen Freundinnen weiß keine, dass ich meistens gerade aus der Dusche steige, wenn ich Dads Pfleger hereinkommen höre. Heute telefoniert er, vermutlich mit seiner Frau im Jemen, seiner Heimat - er hat mir mal von ihr erzählt. Bildschön soll sie sein. Dawoud ist ein richtiger Hüne, gut zwei Meter groß und bloß ein bisschen rundlich um die Körpermitte, mit grauen Haaren auf dem Kopf und grauen Büscheln in den Ohren. Seine Stimme ist, wie bei einem Raucher Mitte sechzig nicht anders zu erwarten, rau und heiser. Mein Dad ist siebenundfünfzig, hat nie geraucht und schon vor Jahren mit dem Trinken aufgehört. Das Alter ist ein unberechenbares Arschloch.

Ich creme mich ein und hole mein Dienstagskleid aus dem Schrank, dunkelblau, kurzärmelig, weit geschnitten und überknielang. Bei uns im Büro trägt niemand Jeans. Während ich in eine schwarze Strumpfhose steige und mir zwei kleine goldene Stecker, die Mum mir vererbt hat, durch die Ohrläppchen pikse, schalte ich im Radio den Bi