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Die Bucht der TräumeOverlay E-Book Reader

Die Bucht der Träume

Roman | Elena Sonnberg

E-Book (EPUB)
2024 Goldmann Verlag
464 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-31030-1

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Kurztext / Annotation
Ein warmherziger wunderbarer Sommerroman - willkommen in der Bucht der Träume!
Sara hatte keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, seit er sie und ihre Mutter vor Jahren verließ. Nun hat er ihr überraschend sein Haus am Gardasee vermacht - in jenem malerischen Ort, in dem die Familie früher die glücklichsten Sommer verbrachte. Sara will das Erbe möglichst schnell wieder loswerden und reist mit ihrer 14-jährigen Tochter Mimi nach Italien, um das Anwesen zu verkaufen. Doch der Urlaub am Gardasee stellt Saras Leben völlig auf den Kopf. Der Makler vor Ort ist niemand anders als ihre Jugendliebe Matteo, den sie nie vergessen konnte. Und umgeben vom Duft des Sommers und bittersüßen Erinnerungen entdeckt Sara ein Geheimnis ihres Vaters, das ihn in ganz neuem Licht erscheinen lässt ...

Elena Sonnberg ist ein Pseudonym der Erfolgsautorin Adriana Popescu. Sie arbeitete fürs Fernsehen sowie für verschiedene Zeitschriften und studierte Literaturwissenschaften, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Wenn sie nicht gerade schreibt, reist sie an Traumorte wie den Gardasee, probiert kulinarische Köstlichkeiten und genießt die Ausblicke. Sie lebt mit großer Begeisterung in Stuttgart.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Es fühlt sich noch ein wenig fremd an, wieder meinen Mädchennamen zu sagen. Aber da das Telefon im Büro gerade kaum stillsteht, bekomme ich ziemlich schnell Übung darin.

»Frau Kramer?«

Als hätte ich mich nicht gerade mit ebendiesem Namen gemeldet, fragt der Anrufer am anderen Ende der Leitung sicherheitshalber noch mal nach.

»Ja. Eventagentur EventART, Sara Kramer am Apparat.«

»Nicht Frau Sara Dietrich?«

Es passiert häufig, dass ich mit meiner Vergangenheit als Ehefrau von Herrn Sebastian Dietrich konfrontiert werde, also atme ich kurz durch und stelle mich einmal mehr meinem aktuellen Beziehungsstatus.

»Nicht mehr. Wieder Frau Sara Kramer.«

Keine fünf Sekunden im Telefonat, und schon streut ein mir unbekannter Anrufer Salz in die noch frische Wunde.

»Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?«

Immerhin stapeln sich die Anfragen auf meinem Schreibtisch und in meinem Mailfach gefühlt minütlich.

»Mein Name ist Dr. Martin Segelhorst.«

Es ist die Art und Weise, wie er es betont, die mich wissen lässt, dass sein Name mir irgendetwas sagen sollte, aber ich bin mir ziemlich sicher, den Namen noch nie gehört zu haben.

»Von der Kanzlei Segelhorst und Partner.«

Ach so, ein Anwalt, daher die gewichtig vorgetragenen Infos.

»Herr Dr. Segelhorst. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«

Meine Ahnungslosigkeit scheint ihn zu irritieren, denn es folgt eine unangenehm lange Zäsur.

»Wir kümmern uns um den Nachlass Ihres Vaters. Dr. Frank Kramer.«

Nachlass. Ein Wort, eine schallende Ohrfeige.

»Wie bitte?«

Mein Blick schießt zur Tür zu meinem Büro, die so gut wie immer offen steht, weil wir in meiner Firma nichts zu verbergen haben und jedes Telefonat theoretisch belauschen könnten. Jetzt aber kommt mir meine Tür zu offen vor, als würde ich meine Mitarbeiter geradezu einladen, einen Einblick in mein Leben zu bekommen. Schnell stehe ich auf, den Telefonhörer fest ans Ohr gedrückt, gehe um meinen Schreibtisch herum und schließe die Tür, ohne Blickkontakt mit Julia - meiner Assistentin - aufzunehmen, die draußen an ihrem Schreibtisch sitzt.

»Oh. Ähm, Verzeihung ... Sie wussten das noch gar nicht?«

»Dass mein Vater jemanden beauftragt hat, der sich um seinen Nachlass kümmert? Oder dass es Zeit wird, sich um besagten Nachlass zu kümmern?«

Eine peinliche Stille breitet sich am anderen Ende der Leitung aus, und ich kann nur noch das Blut in meinen Ohren rauschen hören. Dann endlich räuspert sich Herr Segelhorst und spricht weiter.

»Ich befürchte, wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Vater letzte Woche verstorben ist.«

Letzte Woche schon. Eine ganze Woche.

Das Atmen tut plötzlich weh und kostet dabei auch noch so viel Kraft, als müsste ich gegen einen Felsen auf meiner Brust anatmen.

Ich lehne mich von innen gegen die Tür und blicke in mein Büro, aufgeräumt und schick, so wie man es von einer erfolgreichen Eventmanagerin erwarten würde. Kein Staubkorn, kein unnötiger Kitsch, alles clean, fast schon kühl, und genauso fühle ich mich jetzt. Aller Emotionen beraubt. Die finden sich dafür gerade alle in meinem Inneren wieder.

»Wir möchten Ihnen unser aufrichtiges Beileid aussprechen.«

Das fällt ihm ja früh ein. Eine ganze Woche ist mein Vater schon tot.

»Danke.«

Es muss sich um meine Stimme handeln, die das Wort ausspricht, aber sie klingt fremd und blechern in meinen Ohren.

Mein Vater ist tot.

Weg.

Gegangen.

Ohne Abschied oder letzte Ratschläge.

Ohne letzte Umarmung.

Früher haben mich seine Ratschläge vielleicht genervt, weil er wirklich zu allem einen parat hatte. Zur Wahl meines Abiball-Kleides, zu meinem ersten Freund, zu meinem zweiten Freund, zur Wahl meines Studiums und zu meine